Viele Pflanzen wirken antiviral, da ist es oft gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Unter ihnen finden sich auch viele, die in unseren Breitengraden wachsen, man muss sich also nicht immer nur auf Importware verlassen, sondern findet meist im eigenen Garten oder im nächsten Wald das eine oder andere passende Pflänzlein. Die folgenden europäischen antiviralen Pflanzen strotzen nur so von Potenz!
Zistrose (Cistus creticus)
In den letzten Jahren hat die Zistrose deutlich an Bekanntheit und Beliebtheit dazu gewonnen. Und das zurecht, denn sie ist antioxidativ, antiviral, antibakteriell und pilzfeindlich. Sie wirkt so stark, dass sie sogar HIV und Ebola in Schach halten kann. Kein Wunder, dass sie so stark ist, hat sie doch die unheimliche Ausdauer, der sengenden Hitze im Mittelmeerraum zu trotzen und auf kargen, trockenen Hängen so wunderschöne zarte Blüten auszuformen. Insgesamt ist sie eine tolle Verbündete, das Immunsystem zu stärken und wirkt allgemein tonisierend auf die Nierenenergie.
Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Die Zitronenmelisse macht sich nicht nur gut als Erfrischungsgetränk im Sommer. Hinter dem wohlriechenden, lieblichen und sanften Auftreten verbirgt sich noch viel mehr, - ganz konkret eine wahre Bombe gegen Viren, Bakterien und Pilze. Unser charmanter Bienenfang hat es also in sich und unterstützt uns gegen Viren aller Art, wie zum Beispiel Herpes. Die Melisse kann als Tee warm und kalt getrunken werden, als Tinktur angesetzt oder in Heilsalben und ‑cremes verarbeitet werden. Außerdem wirkt sie beruhigend und ausgleichend auf das Nervensystem und ist deshalb eine treue Begleiterin in unsicheren Zeiten.
Stinkender Storchenschnabel (Geranium robertianum)
Dieser heimische Verwandte der Pelargonien, die im Sommer viele Gärten und Balkone zieren, kann zwar nicht mit ihrer üppigen und intensiven Blütenpracht mithalten, das hat er aber auch gar nicht nötig. Denn das Ruprechtskraut mit seinen kleinen zartlila bis rosa Blüten riecht vielleicht für viele etwas eigen bis streng, ist aber ein wahrer heimischer Superheld gegen Viren, Bakterien und Entzündungen. Darüber hinaus kennt ihn die Volksheilkunde wie den Storch selbst als Kindsbringer.
Wacholder (Juniperus communis)
„Vor dem Holunder sollst du den Hut ziehen, vor dem Wacholder sollst du dich hinknien“, lautet ein sehr alter Spruch der Volksheilkunde. Hier ist viel Weisheit enthalten, denn ist bereits der Hollerbusch ein Allesheiler, so wirkt der Wacholder noch stärker gegen Hexen, Dämonen und Geister, unseren heutigen Krankheiten, Viren und Bakterien. In Pestzeiten schon war er Bestandteil von Heilmitteln und Kranken- und Sterbezimmer werden bis heute mit ihm ausgeräuchert, - nicht nur um die Energie des Raumes zu verbessern und die Reise ins Jenseits für die sterbende Seele zu erleichtern, sondern auch wegen seiner außergewöhnlichen desinfizierenden, keimtötenden, antiviralen, antibiotischen und pilzhemmenden Eigenschaften. Ein wahrlich potentes pflanzliches Desinfektionsmittel also.
Thymian (Thymus vulgaris) & Quendel (Thymus serpyllum)
Den Gartenthymian kennt man normalerweise aus der Küche. Sein heimischer Verwandter, der Quendel findet sich auf höherliegenden Magerwiesen und Almen. Beide sind nicht nur herrlich aromatisch und ein Gedicht für jede Speise, sondern gehören auch zu den besten und stärksten Mitteln für Desinfektion und gegen Viren und Bakterien. Es konnte nachgewiesen werden, dass das ätherische Öl von Thymian sogar gegen antibiotikaresistente Keime erfolgreich ist. Verwendung findet das Kraut als Tee, zum Inhalieren, als Tinktur oder das ätherische Öl in Duftlampen zum Desinfizieren der Raumluft oder in Heilsalben.
Hier finden sich weitere immunstärkende und antibakterielle Pflanzen sowie ein Rezept für ein natürliches Antibiotikum.
Alles Liebe und gesund bleiben!