Immer mehr Keime entwickeln Resistenzen gegen Antibiotika. Da bietet es sich an, in der Pflanzenwelt nach Alternativen zu suchen. Und suchen müssen wir zum Glück nicht lange, denn die Natur liefert uns viele pflanzliche antibiotische und antibakterielle Helfer. Im folgenden stelle ich 5 pflanzliche Antibiotika vor.
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
Die Kapuzinerkresse mit ihren orangen bis gelben Blüten ziert mittlerweile viele Gärten im Sommer. Aber nur wenige wissen, dass sie wie die Garten- oder Brunnenkresse ebenfalls essbar ist und somit auch den Sommersalat verschönern kann. Das ist aber noch lange nicht alles, denn in diesem Gartenschmuck haben wir auch gleich ein besonders potentes pflanzliches Antibiotikum zur Hand. Sogar gegen multiresistente Keime zieht die Schöne mit ihren kräftigen Farben in den Kampf, Seite an Seite mit unserem heimischen, gut geerdeten Kren.
Kren (Armoracia rusticana)
Den Kren oder Meerrettich kennt man aus der Küche, aber wie so viele andere Pflanzen auch, dient er nicht nur zum Würzen unserer Speisen und zur Verdauungsanregung, sondern ist darüber hinaus ein richtig toller Bakterienkiller. Es sind die Senföle, die nicht nur uns zum Weinen bringen, sondern auch den Bakterien den Garaus machen. Studien haben die antibakterielle Wirkung des Krens vor allem bei Blasenentzündungen und bei bakteriellen Erkrankungen der Atemwege bestätigt. Hier bietet sich vor allem die kombinierte Anwendung mit der Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) an. Ein Rezept für ein selbstgemachtes pflanzliches Antibiotikum findest du hier.
Thymian (Thymus vulgaris) & Quendel (Thymus serpyllum)
Den Gartenthymian kennt man normalerweise aus der Küche. Sein heimischer Verwandter, der Quendel findet sich auf höherliegenden Magerwiesen und Almen. Beide sind nicht nur herrlich aromatisch und ein Gedicht für jede Speise, sondern gehören auch zu den besten und stärksten Mitteln für Desinfektion und gegen Viren und Bakterien. Es konnte nachgewiesen werden, dass das ätherische Öl von Thymian sogar gegen antibiotikaresistente Keime erfolgreich ist. Verwendung findet das Kraut als Tee, zum Inhalieren, als Tinktur oder das ätherische Öl in Duftlampen zum Desinfizieren der Raumluft oder in Heilsalben.
Kamille (Matricaria chamomilla)
Das Los der Kamille ist leider ein undankbares. Allerorts bekannt, ständig in großen Mengen vorhanden scheint es dass viele von uns von ihr übersättigt sind bzw. ihre wahre Heilkraft nicht mehr wahrnehmen können. Auch wenn sie nicht mehr „in“ ist und an ihre Stelle exotische Kollegen wie Kurkuma, Ashwagandha und Co getreten sind, bietet sie uns immer noch geduldig ihre Hilfe an. Wie eine liebevolle Mutter ihr krankes Kind umsorgt sie uns, hüllt uns in ihren bezaubernden Duft ein und nimmt alle Sorgen und Beschwerden von uns, - mithilfe ihres ätherischen Blauöls auch Bakterien und Keime.
Knoblauch (Allium sativum)
Eine weitere Würzpflanze aus der Küche ist der Knoblauch, der nicht nur Vampire, sondern auch Bakterien und Pilze erfolgreich verjagt. Hierfür sind wieder die Senföle verantwortlich, die leider durchs Kochen einen Teil ihrer Wirkung verlieren. Deshalb verfügt frischer, roher Bio-Knoblauch über die stärkste antibiotische Kraft. Beispielsweise ist ein altes Hausmittel gegen Scheidenpilz eine geschälte Knoblauchzehe, die wie ein Tampon eingeführt und über Nacht gelassen wird. Aber auch eine Tinktur kann mit frischem Knoblauch angesetzt werden und tropfenweise eingenommen werden. Schließlich wirkt sich Knoblauch noch positiv auf die Gefäßgesund aus, wirkt gegen Arteriosklerose und senkt den Blutdruck.
Hier finden sich weitere antivirale sowie immunstärkende Pflanzen.
Alles Liebe und gesund bleiben!