Die Wirkung der Ingwerkompressen ist vielfältig: Ingwer wärmt, ist entzündungshemmend, regt den Kreislauf an und zerstreut Spannungen und Stagnationen im Gewebe und wirkt dadurch schmerzlindernd. Somit eignen sich Ingwerkompressen wunderbar gegen Muskelverspannungen, Gelenksschmerzen sowie Unterleibsbeschwerden.
Warum Ingwer?
Normalerweise beharre ich ja immer sehr auf der Verwendung heimischer Pflanzen und Kräuter, aber Ausnahmen bestätigen ja wohlbekannt die Regel. Da Ingwer mit seiner wärmenden und zerstreuenden Wirkung ein wirklich potentes Heilmittel ist und ich selbst schon tolle Heilerfolge mit ihm gemacht habe, darf er für mich auch in der westlichen Hausapotheke nicht fehlen.
Ingwer ist thermisch warm, zerstreuend und öffnend
Wofür eignet sich Ingwer?
Ingwerkompressen bieten sich bei allen Arten von Stagnationen und Kältesymptomen im Körper an.
Dazu gehören bspw. Muskelverspannungen, Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich, (chronische) Blasenentzündung, schmerzende und bewegungseingeschränkte Gelenke sowie in der Nachbehandlung von Knochenbrüchen. Auch bei Verdauungsproblemen, Verstopfung und Darmkrämpfen wirkt Ingwer lindernd.
Darüber hinaus stellen Unterleibsbeschwerden das wohl breiteste Anwendungsgebiet der Ingwerkompressen dar: bei Menstruationsbeschwerden, Zysten, Myomen, Kinderwunsch und Unfruchtbarkeit darf die Ingwerkompresse nicht fehlen.
Bei Regelschmerzen startet man eine Woche vor Beginn der Mensis mit täglichen Ingwerkompressen. Die Stagnationen werden zerstreut und der Unterleib gewärmt – somit kommt es auch zu weniger Schmerzen. Was du sonst noch bei Regelbeschwerden tun kannst, ist z.B. Shiatsu oder die Hormonmassage. Weitere Hilfe findet sich im Pflanzenreich, z.B. Frauenmantel oder Engelwurz.
Wie wird’s gemacht?
Du brauchst ca. 1-2 Handvoll frische Ingwerwurzel, 2 Leinen- oder Baumwolltücher, Gummiringe und ein paar Handtücher. Nimm am Besten alte Tücher, da die Flecken nicht mehr rausgehen.
Die Ingwerwurzel wird gerieben und auf die zwei Tücher aufgeteilt. Dann die Ecken des Tuches mit dem Gummiring zusammenbinden, damit ein Säckchen entsteht.
Währenddessen einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und auf die kleinste Stufe zurückdrehen. Ingwerkompressen in das heiße (nicht kochende!) Wasser geben und einige Minuten sieden lassen.
Danach gut ausdrücken und so heiß wie möglich auf die zu behandelnde Körperstelle auflegen, - am besten mit ein paar Lagen Handtuch dazwischen, damit es nicht zu heiß wird. Solange oben lassen, wie es angenehm warm ist, - nach und nach können Handtuchschichten entfernt werden.
Kontraindikationen
Bei Babys und Kleinkindern, Schwangeren und sehr alten, schwachen Menschen sollte man auf Ingwerkompressen verzichten.
Ein nettes Video zur Anwendung von Ingwerkompressen findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=4iAa4fa7cYQ
Weitere Wärmeanwendungen sind das Moxen (auch mit Moxa-Kasten oder selbst hergestellter Moxawolle) sowie Yoni-Dampfbäder.
Viel Spaß beim Ausprobieren!