Bei der aktuellen Rekordhitze wäre natürlich der Sprung ins kalte Nass alle 5 Minuten die effektivste Abkühlung. Weniger aufwendig und genauso wirksam sind unsere lieben Helfer aus der Pflanzenwelt. Die folgenden kühlenden Heilkräuter bringen auch bei hochsommerlichen Temperaturen verlässlich Abkühlung.
Pfefferminze
Unsere gute alte (Pfeffer)minze macht sich nicht nur im Mojito gut und liefert nach wie vor eines der besten Erfrischungsgetränke. Entweder als Tee zubereiten und dann auskühlen lassen oder einfach frische Minzblätter aus Garten bzw. Topf mit kühlem Wasser übergießen, ein paar Spritzer frischen Zitronensaft dazu und fertig ist das leckere Sommergetränk.
Und wenn die Sommerhitze dann auch noch so richtig trocken wird und sich die Luftfeuchtigkeit gegen null Prozent annähert, darf’s zur Befeuchtung ruhig auch mal ein bisschen Zucker sein, z.B. einen Schuss Honig oder Agavendicksaft in den Pfefferminztee dazugeben. Dass dieses Getränk am besten kühlt UND zugleich befeuchtet, wissen und nutzen Wüstenvölker schon seit Jahrtausenden.
Salbei
Auch der allerorts bekannte Gartensalbei ist nicht nur ein Erkältungs- und Gurgelmittel, sondern lindert vor allem übermäßiges Schwitzen. So bietet er sich wie die Minze als Zutat von Erfrischungsgetränken an, kann aber auch bei Schweißfüßen oder stark schwitzenden Händen als kaltes Fuß- oder Handbad zum Einsatz kommen. Und für unterwegs am besten ein Sprühfläschen gefüllt mit Salbeihydrolat zulegen. Bei Hitzewallungsnotfällen dann einfach ein paar Pumpstöße direkt in den Mund sprühen. Wirkt sofort.
Zitronenmelisse
Ein weiterer Klassiker ist die Zitronenmelisse, die Kinder wie Bienen lieben. Vor allem wenn uns die Hitze den letzten Nerv raubt, ist sie zur Stelle, denn sie gleicht nicht nur den Temperaturhaushalt aus, sondern auch die Nerven und Gemütslage. Außerdem wirkt sie je nach Notwendigkeit beruhigend oder anregend auf Stoffwechsel, Herz und Kreislauf. Eine wahre Meisterin der Ausgeglichenheit sozusagen.
Brennessel
Weniger bekannt ist vermutlich die erfrischende Wirkung der Brennessel. Keine Angst, um von ihrem belebenden Effekt zu profitieren, muss man sich nicht mit ihr abreiben. Dazu reicht ein sogenannter Kaltauszug der frischen Blätter. Dazu werden einige der obersten Triebe frisch gepflückt, mit kaltem Wasser übergossen und für mindestens 8 Stunden stehen gelassen. Danach abseihen und kühl genießen. Es ergibt sich ein eigentlich sehr brennesseluntypisches nussiges und erfrischendes Aroma, das auch Menschen, die Brennesseltee sonst gar nicht mögen, meist gut schmeckt. Der besondere Vorteil dieses Erfrischungsgetränks ist es, dass es stärkend auf Blut, Blutkreislauf und Stoffwechsel wirkt. Ein kühlender „Superdrink“ somit.
Hauswurz
Die Hauswurz als unser heimischer Aloe Vera-Ersatz kommt nicht nur äußerlich bei Sonnenbrand und Hautleiden zum Einsatz, sondern kann auch eingenommen werden. Für einen Sommershake eine ganze Hauswurz aus dem Garten ernten, im Mixer zerkleinern und mit Mandel- oder Haselnussmilch vermischen (die Inhaltsstoffe sind fettlöslich). Nach Belieben mit Zimt, Kardamom oder Vanille abschmecken und fertig ist der unorthodoxe Sommercocktail. Die Hauswurz ist ein toller Befeuchter, wenn wir von der Hitze zu ausgetrocknet sind und fungiert außerdem als innerlicher Sonnenschutz. Nebenbei bemerkt: Falls ihr die lauen Sommerabende noch ganz besonders ausklingen lassen möchtet, die Hauswurzmilch wirkt auch mild aphrodisierend. ;)
Hopfen
Wie wäre es statt dem Feierabendbier mal mit einem kühlen Hopfenblütentee? Dieser wirkt genauso entspannend, beruhigend und kühlend wie Bier, hat aber den großen Vorteil, dass er weder Alkohol enthält noch dick macht! Aber Vorsicht, liebe Männer, zuviel Hopfen in jeglicher Form bekommt der Potenz gar nicht…
Sauerampfer
Wer hat nicht als Kind Sauerampfer genascht?! Bereits nach einem Blatt merkt man die durstlöschende Wirkung. Denn der saure Geschmack zieht unsere Körpersäfte zusammen und schützt sie dadurch vor der Austrocknung. Außerdem reguliert er die Verdauung und hilft bei Sommerdurchfall. Am besten ein paar Blätter in den Salat oder direkt von der Wiese naschen. Bitte nicht überdosieren, die Oxalsäure wirkt in großen Mengen giftig. In kleinen Mengen hingegen fungiert der Sauerampfer auch als tolle heimische Vitamin C-Quelle.
Holler-, Linden- & Weißdornblüten
Die frischen Blüten von Holunder, Linde und Weißdorn wirken beruhigend bzw. ausgleichend auf den Blutkreislauf und kühlen Blut-Hitze. Am besten auch diese mit etwas Zitrone kombinieren und nicht zu kalt servieren. Oder wer bereits fleißig eigenen Hollersaft eingekocht hat, kann gleich davon einen Schuss mit Leistungswasser oder Mineral verdünnen.
Portulak & Gurkenkraut
Für die Küche bieten sich noch Portulak und Gurkenkraut an, beispielsweise als erfrischender Sommersalat gemeinsam mit Gurke, Feta, Frühlingszwiebel, Sesam und Mandelsplitter. Und letztendlich geht nichts über eine saftige, kühlende Wassermelone als Nachspeise ;)
Thymian, Königskerze & Malve
Falls euch beim ständigen Wetterwechsel dann doch mal eine kleine Sommergrippe erwischt, sind Thymiankraut und Königskerzenblüten wunderbare kühlende Helfer. Auch die Malve (Käsepappel) kühlt und befeuchtet gleichzeitig. Also nicht nur bei Erkältung oder Magenweh an sie denken, sondern auch mal als Sommerdrink verwenden. Die hübschen lila Blüten der Mauretanische Malve färben Tee und Wasser herrlich dunkel, sind aber geschmacklich leider nicht so aufregend wie farblich, deshalb am besten mit anderen Kräutern wie z.B. Zitronenmelisse kombinieren!
Viel Spaß beim Verkosten!
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